Die Ernährung des Pferdes als wichtige Unterstützung der Hufgesundheit
Hufgesundheit hängt von vielen Faktoren ab. In der täglichen Praxis habe ich immer wieder mit Pferden zu tun, die Hufprobleme haben, welche mit reiner Hufbearbeitung nicht in den Griff zu bekommen sind. Hier sind oftmals Defizite in der Ernährung und / oder Haltung oder Stoffwechselerkrankungen ein Thema. Mittlerweile ein "Klassiker" ist leider der Zusammenhang von Fettleibigkeit, Equinem Metabolischem Syndrom (EMS) und Hufrehe. Ohne Einflußnahme auf Ernährung, Haltung und Erarbeitung von Bewegungskonzepten für das Pferd kann keine Verbesserung der Hufsituation herbeigeführt werden.
Mit der Fütterung seines Pferdes befasst man sich meist erst dann, wenn mit dem Tier etwas nicht stimmt: wenn das Gangbild nicht gut ist, wenn das Fell anders ist als in den Jahren zuvor, wenn die Leistungsfähigkeit nicht stimmt, wenn der Tierarzt eine gravierende Erkrankung wie EMS, das Cushing-Syndrom oder Hufrehe diagnostiziert hat.
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zu dickes Shetty... | | ... das schon Fett-Hörnchen über den Augen hat, wo eigentlich Höhlungen sein sollten | | speckiger Mähnenkamm, Fettpolster an Schulter und Kruppe / Hinterhand |
Aus meiner langjährigen Berufspraxis kann ich sagen, die meisten Pferdebesitzer wissen nicht, was bzw. wieviel ihr Pferd zu fressen bekommt, wie der eigentliche Bedarf des Pferds ist und welche Folgen Fehlernährung hat. Leider haben die modernen Zivilisationskrankheiten auch im Pferdestall Einzug gehalten: Die Tiere sind tendenziell zu dick, haben zu wenig Bewegung, bekommen ungeeignetes Futter.
Als Hufbearbeiter muß ich mit den Folgen dieser Situation umgehen; gerade Hufrehe ist ein immer wiederkehrendes Problem.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, Ernährungsberatung für Pferde anzubieten und mich diesbezüglich gezielt weitergebildet. Rationsberechnung hat mich schon lange interessiert, und so habe ich schon immer regelmäßig mit Heunetz, Federwaage und Küchenwaage bewaffnet die Futtermittel meiner Pferde gewogen, aus Fachbüchern die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe herausgesucht und gerechnet. Und dann mit dem individuellen Sportpensum des Pferds verglichen, abgeschätzt, wie intensiv die Belastung ist und ob die Rationszusammensetzung zum Bedarf paßt.
Die Gründe dafür konnten unterschiedlicher nicht sein: Tessa, ein Konik, ist das perfekte Beispiel für ein extrem leichtfuttriges Pferd, das mit extensiver Fütterung extrem viel leisten kann. Hier war die Herausforderung, das Pferd nicht fett zu füttern, gleichzeitig genug Futtermenge zur Verfügung zu stellen und mit Bewegung den Stoffwechsel fit zu halten und überschüssige Energie zu verbrennen. Sure Danzig, ein Vollblüter, ist genetisch ein "Windhund" ohne Veranlagung zur Fettleibigkeit, seit Generationen selektiert auf Geschwindigkeit, Raumgriff, Höchstleistung des Herz-Kreislauf-Systems. Hier mußte ein ausreichend energiehaltiges Futter ins Pferd, damit er für seinen Job, die Distanzreiterei, ausreichend Reserven hatte, über lange Ausdauerleistungen noch etwas zusetzen konnte und mit möglichst optimalen Werten durch die Tierarzt-Kontrollen auf den Distanzritten kam.
Zur optimalen Ration gehört immer auch ein individueller Trainingsplan, der das Pferd fordert, seine Fitness und Gesundheit verbessert aber den Körper nicht verschleißt. Und der, ganz wichtig, Ross und Reiter Spaß macht!
Gerne komme ich für einen Vortrag auch an Ihren Stall.
Eine individuelle Beratung ist ebenfalls möglich; dies beinhaltet eine Einschätzung und Bewertung des Futter- und Trainingszustandes von ihrem Pferd, eine Beurteilung des bisherigen Futterplans, die Erstellung eines individuellen neuen Ernährungsplans sowie ggf. Trainingsempfehlungen.